Roller, Motorrad, Fahrrad
2007 ersteigerte ich bei Ebay einen alten SIMSON SR50 Roller mit ehemaliger DDR-Zulassung. Der Nachfolger der legendären Schwalbe verfügt über eine bundesweite Sondergenehmigung: Die alten SIMSONs dürfen mit einem Versicherungs-Kennzeichen noch ganze 60 km/h laufen. Der Roller sah noch gut aus, entpuppte sich technisch aber als Desaster. Nach gut 20 motorradfreien Jahren waren die fummeligen Reparaturen an einer 50er eine echte Prüfung für mich. Nach 8 Monaten Schrauberei war der Roller endlich alltagstauglich und ich stellte eine winzig kleine Reparaturanleitung für den SR50 ins Netz. Die Site wurde viel häufiger besucht als ich dachte, außerdem tat ich aus beruflichem Ehrgeiz alles, um sie in den Suchmaschinen auf die vordersten Plätze zu bekommen. Simantik.de war geboren (wurde 2023 geschlossen).
2009 folgte als nächstes Projekt die technische Restauration eines Oldtimer Motorrads von 1969, einer MZ ES 250/2. Mein klares Ziel war, das Eisenschwein langfristig alltagstauglich zu bekommen, was mir innerhalb von zig hundert Arbeitsstunden auch gelang. Der Motorroller aus den 80er Jahren stand nun eigentlich nur noch in der Garage rum. Das Oldtimervirus hatte mich fest im Griff, so schrieb ich viele neue Webseiten über Reparaturen, Verbesserungen und über meine Erfahrungen mit der alten Ost-Motorrad-Technik. Irgendwann hatte die mittlerweile auf 110 Seiten gewachsene Website in der Sommersaison knapp 1000 Besucher pro Tag. Ich freute mich über den Erfolg. Meine SEO-Kenntnisse hatte ich dadurch gründlich aufpoliert.
2013 wurde ein Bekannter auf seiner Honda Africa Twin im Berufsverkehr übersehen und schwer verletzt. Er kämpfte im Krankenhaus mehrfach mit seinem Leben. Seit diesem Tag fahre ich viel weniger Motorrad. Nur noch an Wochenenden bei leeren Straßen und nur noch ausschließlich mit Warnweste und natürlich mit Schutzkleidung. In meinem Kopf wurde ein Schalter umgelegt. Die Mopeds interessieren mich nun gar nicht mehr so. Parallel dazu bekam ich nach zehn Jahren Probleme beim regelmäßigen Joggen. So stieg ich aufs Fahrrad um. Ich fahre seitdem viele, genussvolle Kilometer mit Pedalumdrehung statt mit Motor. Ebenfalls mit Warnweste und fast immer mit Helm, denn ich stellte fest, dass auch Radfahren im Verkehr sehr gefährlich werden kann.
Bitte beachten:
- Alle hier gegebenen Tipps und Anleitungen habe ich nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt, aber:
- Ich hafte ausdrücklich NICHT für die Richtigkeit der hier gezeigten Anleitungen, Aussagen oder Tipps samt möglicher Folgeschäden
- Arbeiten an Zweirädern erfordern eine gewisse handwerkliche Erfahrung und einen klaren Kopf. Mit zwei linken Händen geht man besser zum Händler oder in die Werkstatt, da bei unsachgemäßer Reparatur oder Montage Lebensgefahr bestehen kann!
- Ich bin keine Meisterwerkstatt und kein Händler, dies ist eine reine Hobby-Website
Ein Rennrad in der Wohnung entspannt mich
Radfahren und Reisen mit dem Rad gefallen mir seitdem immer besser. So schrieb ich vor ein paar Jahren auf Simantik.de neue Fahrrad-Seiten über Falträder, Akku-Scheinwerfer und Fahrrad-Winterreifen. Die Website platzte aus allen Nähten und ist heute technisch hoffnungslos veraltet, wird aber aufgrund der Insider-Informationen noch immer gern besucht. Kurz vor Weihnachten 2014 kaufte ich mir ein leichtes Cyclocross-Rad und stellte es bis zum Saisonstart in mein Zimmer. Wenn ich es nach Feierabend sehe, freue ich mich acht Jahre später irgendwie noch immer darüber und bekomme sofort gute Laune. Mein Herz schlägt auch für alte Motorräder, aber am liebsten setze ich mich mittlerweile auf ein schnelles Rad und weiß den leichten Muskelkater nach einer Tour zu schätzen. Radfahren macht wirklich sehr, sehr glücklich!
2015 stellte ich fest, dass ich trotz meines Berufs als Internetspezialist in eine perfide Falle gelaufen war: Ich kann in meiner Freizeit nicht einfach 150 statische Simantik.de-Webseiten in einen modernen Webauftritt umwandeln. Die Seiten sollten mobil-gerecht umgebaut werden, ich müsste allein über tausend Bilder neu produzieren. Dann lieber ein ganz neues Zweirad-Online-Projekt starten, dachte ich mir und begann mit 2Rad.nrw. Falls mir jemand per Email etwas schönes schreiben möchte, mein Name ist
2019 – seit Januar ist 2Rad.nrw auch auf Instagram. Für mich war das allerdings eher ein Testballon statt Selbstzweck. Viel lieber konzentriere ich mich hier auf meinen Blog anstatt Content mit der Gießkanne im Netz zu verteilen… Trotzdem freue ich mich natürlich über Besuch und Kommentare.
2020 März – Irgendwie habe ich den Einbau eines RSS-Feeds verschlafen, obwohl ich diese Technologie selbst gern nutze. Eigentlich geht das bei WordPress out of the box – bei mir war aber ein aufwendiges PHP-Gebastel nötig. Hier also der Link, um neue Beiträge zu abonnieren:
2022 Dezember kurz vor Weihnachten – Vor ein paar Jahren habe ich im Rahmen der ersten DSGVO-Welle Google Analytics aus meinen Websites gelöscht. In diesem Jahr habe ich alle Youtube-Videos, alle mühsam erstellen Google Maps Karten und dann wegen eines richterlich hochzweifelhaften Urteils aus Süddeutschland samt Abmahnwelle teils aus Drittewelt-Ländern die Google-Fonts ausgebaut. Und heute in stundenlanger Arbeit lokal wieder eingebaut. Ich werde durch die Klartext-Impressumspflicht mit Spam-E-Mails überschüttet und seit Jahren mit kriminellen “Anrufen von Microsoft” aus Schurkenstaaten genervt. Ich muss alle drei Monate meine Datenschutzseite überarbeiten, weil sich dauernd die Gesetze ändern. Dieser WordPress-Auftritt wurde allein im Jahr 2022 aus aller Welt hundertfach angehackt, ich musste die Sicherheitsmaßnahmen erheblich verstärken.
Kleine Webseitenbetreiber um mich herum schließen seit Jahren reihenweise Ihre Seiten, weil plötzlich jeder mit einem Bein im Knast steht. “VerbraucherInnen” müssen seit Jahren bei jedem Hundefurz absolut überflüssige Cookies zum Schutz Ihrer Identität bestätigen und bejahen brav die grünen Buttons. Mein Arbeitskollege, der jahrzehntelang selbst gehostet hat, stellte aus Angst vor Abmahnungen seinen privaten Server ab – wie so viele. Auf Basis dieser traurigen Entwicklung entstehen ganze Märkte von überflüssigen Tools und Datenschutz-Plugins, die monatlich sehr viel Geld kosten. Z.B. um Google Fonts permanent aus dem WordPress-Theme wieder auszubauen.
Wie krank ist das eigentlich?
Dadurch stirbt eine ganze Kultur. Nämlich die, der kleinen, ehrlichen Websites und Blogs von engagierten Autorinnen. Das waren genau die Leute, die den Großteil des Internets vor mehr als 25 Jahren mal aufgebaut haben! Und die, mit den demokratischen Werten, die mit Ihren privaten Websites und Blogs mit millionenfachen Zwischentönen neben den Big Playern für einen Hauch von Demokratie im Netz gesorgt haben. Diese Netzkultur der Völker ist der EU offensichtlich nur noch etwas wert, wenn man sich permanent eine Anwaltskanzlei samt Programmierer-Stadl und Datenschutzsöldner leisten kann, um diesen Overhead-Wahnsinn am kacken zu halten. Facebook, Whatsapp, Instagram, Google, TwiX usw. können diese Juristen und Prozesse lächelnd finanzieren, Gewinn und Zulauf steigen immer weiter. War das das Ziel?
Ich bin mir sicher, diese Welt hat mit Corona, Kriegen und Klimakrise gerade sicher ganz andere Probleme als Googlefonts-Abmahnungen von Erbsenzählern. In diesem Sinne: Ich wünsche Ihnen und Euch eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch. Esst nicht so viele Cookies, das kann schwere Folgen haben, spätestens im Januar…