Radfahren in Dänemark

Dänemarks Ostseeküste bei Sonnenaufgang – genau das richtige Ambiente für ambitionierte Radfahrer-Innen

Während des extrem heißen Sommers 2019 entschlossen wir uns für einen Urlaub mit Fahrrädern in Dänemark in der Nachsaison – natürlich mit unseren Fahrrädern. Wir hatten durch einen Besuch in Helsinki, Estland und der kurischen Nehrung in Litauen gute Erfahrungen mit den nördlichen Gefilden gemacht und spätestens seit Helsinki sind wir angefixt für Skandinavien, weiße Nächte, entspannte Menschen usw. Dänemark existierte bei mir eigentlich nur in blasser Erinnerung als Kinderurlaub in den siebziger Jahren und einem kurzen Aufenthalt auf Fanø Mitte der neunziger Jahre in der Studentenzeit.

Damals war es allerdings so kalt, dass die Fährlinie nach Esbjerg eingefroren ist. Bei minus 15 Grad, da sprangen auch die alten Dieselautos morgens ohne Tricks nicht mehr gut an. Das Brennholz für das Ferienhaus wurde damals knapp…und die Bierpreise waren die Hölle für durstige Studierende. “Hygge” war damals nicht existent. Aber mit den Jahren man wird reifer, sehnt sich nach Ruhe, nach Natur und nach schönen Radtouren am Meer im kühlen Skandinavien.

 

> Ferienhaus in Dyngby
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Wir haben ein etwas günstigeres Ferienhaus gebucht und nach der Ankunft mit dem Auto sah zumindest auf den ersten Blick noch vieles so aus wie in den Neunzigern: Ein älteres Sommerhaus direkt am Ostseestrand in Dyngby, nur ca. 30 Kilometer von der zweitgrößten dänischen Stadt Aarhus entfernt. Einen Abstellraum für zwei Fahrräder gab es auch, das Schloss war allerdings defekt, aber hier stiehlt kaum jemand. Wenn es stark regnete, war das Flachdach nicht ganz dicht. Öffnete man morgens die großen Kippfenster nach außen, verzogen sie sich leicht von der Kälte und man musste sie vor dem Schließen etwas anziehen. Jede Steckdose hat einen eigenen Schalter und die Türgriffe müssen wie an Frankreichs Atlantikküste nach oben geklappt werden, bevor man ein Schloss abschließen kann.

Das dänische TV-Programm ist recht einfältig – mitgebrachte Bücher sind der weitaus bessere Deal. Viele dänische Sommerhäuser sind pechschwarz gestrichen mit weißen Fenstern. Wahrscheinlich liegt das an der natürlichen Wärmeabsorbtion im Winter, oder es gehört zur Kultur. Statt Zentralheizungen gibt es oft gusseiserne Kamine, aber selbst wir hatten eine Klimaanlage, die wir Mitte September natürlich nicht gebraucht haben. Aber genau wegen dieser liebenswerten, kleinen Unterschiede fährt man ja in die Ferne nach Dänemark. Vor hier aus haben wir mehrere Fahrradtouren gestartet. Dyngby zeichnet sich durch einen wunderschönen Naturstrand in herrlicher Ruhe aus. Morgens und Abends kann man atemberaubende Sonnen auf- und Untergänge über der Ostsee beobachten.

Unsere Räder am Strand von Norsminde

Der Strand ist zwar nicht so breit, dafür aber erstaunlich sauber. Kein bisschen Müll wird über die Ostsee angeschwemmt. So wenig, dass wir uns wirklich darüber gewundert haben. Dafür liegen zahlreiche, alte Holzboote am Strand und man kann jeden Tag sportliche Ruderer auf dem Wasser beobachten, die die Küste hoch- und runter rudern, um sich fit zu halten. Ein paar Quallen gibt es übrigens auch. Die Regeln dazu: Durchsichtige Quallen sind völlig harmlos, orangefarbene oder braue sind stechende Feuerquallen. Ebenso zu meiden sind die blauen bzw. violetten Exemplare. Sie kommen zahlreich und verschwinden wieder genauso geisterhaft mit der Meeresströmung der Ostsee.

 

Dänisches Ruderboot mit älteren Semestern

Ausgedehnte Strandwanderungen an der Brandung im Sand sind auch möglich. Wer nicht gerade am Wochenende losgeht trifft in der Nachsaison kaum einen Menschen, aber tausende von Möwen. Auch im Hochsommer wird es hier am Strand sicherlich nicht besonders voll. Dazu geht immer ein kühles Lüftchen. Die Ostsee ist auch nach dem heißesten Sommer ein frostiger Spaß um die 16-17 Grad. Wir haben zwar eisenharte Kurzzeit-Schwimmer gesehen, uns selbst reichte allerdings die tägliche Kneipp-Kur: Barfuß vom Bungalow durch den nassen Rasen bis zum Strand, dort bis zu den Knien ins kühlende Nass und einige Minuten nach Schmerzbeginn wieder zurück. Das sorgte den ganzen Abend für mollig warme Füße…

 

Radtransport von Hou auf die dänischen Inseln

Fährlinie in Hou nach Samsø

In südlicher Richtung geht es nach Hou, einem winzigen Hafenstädtchen mit zwei Fährlinien auf die dänischen Inseln Tunø und Samsø. Hier kann man Fahrräder mieten oder selbst mitbringen, um die kleinen Inseln zu umrunden. Dänen lieben beide Eilande als Ferienorte. Hou selbst – nun ja, einen kleinen Segelboothafen gibt es und eine winzige Einkaufsstraße. Kalkulieren Sie den täglichen Fährverkehr ein, bevor Sie hier buchen. In nördlicher Richtung gelangt man in das Örtchen Saksild mit Imbiss und etwas weiter abgelegen einem der seltenen Bäcker, bei denen es frisches Brot und leckere Backwaren gibt direkt an der Straße. Das Richtige für hungrige Radfahrer-Innen.

 

Bücher lesen am dänischen Strand in der Sonne

Weiter nördlich gehts mit dem Fahrrad zum bekannten Fischrestaurant “Fikehuset Norsminde” – merkwürdigerweise der einzigen Fischbude, die wir hier an der Küste antreffen. Ich rede hier bewusst vom Essen, da es zwischen und in den kleinen Küstenorten für deutsche Verhältnisse wirklich kaum etwas zu kaufen gibt. Radler und Wanderer sollten sich also bei jeder Gelegenheit mit Proviant eindecken, denn auch in den winzigen Dörfern gibt es nur ganz wenige Läden. Kein Kommerz, keine Werbeschilder, keine Märkte, keine endlosen Fressbuden sondern nur Natur und Ferien-Bungalows mit großen Grundstücken – alles herrlich dünn besiedelt!

 

 

Dänemark mit dem Fahrrad entdecken

Dänemark mit dem Fahrrad entdecken

Gute Radwege und kleine Straßen mit ganz wenig Autos in Dänemark – die Mittelspur fehlt ganz oft

Dänemark ist ein ausgesprochenes Fahrradland. Die Radwege sind breit und sicher. Im Gegensatz zu Osteuropa gibt es trotz der zahlreichen Bauernhöfe und Weideflächen keine scharfen, freilaufenden Hütehunde, die einem bei 30 km/h zähnefletschend an den Lenker springen. Dänen sind bekanntlich hundefreundlich, aber die Tiere sind hier gut erzogen und das Gesetz wacht über sie. Überholvorgänge mit dem Rad sind mühelos möglich, die Fahrbahnen sind in gutem Zustand. Radfahrer-Innen haben in den Städten oft ein eigenes Ampelsystem auf Sichthöhe. An vielen Miethauswänden in Aarhus habe ich einfache 45-Grad-Dübel-Fahrradständer gesehen, die ein sicheres Anschließen von 10-20 Rädern für Bewohner pro Hausfassade ermöglichen. Das wird von Radlern auch intensiv genutzt. Um die Feierabendzeit wird es schon mal voller auf den Großstadt-Radwegen. Es gibt tatsächlich eine Art Fahrrad-Rushhour wie in Holland

Radfahrer in Aarhus

Radverkehr in Aarhus

Der dänische Staat unterstützte Radfahrer jahrzehntelang und belegte Autos mit einer Luxussteuer von gut 100 Prozent und mehr. Ein einfaches Auto kostet vielleicht 15.000,- und das Kennzeichen kostet dann nochmal 15.000 – so einfach funktioniert das dänische Steuersystem. Das fällt sofort nach dem Grenzübergang von Deutschland auf: Auf Dänemarks Straßen fahren kaum SUVs sondern eher alte, kleine und vor allem preisgünstige Autos. Das passt gut zu den schmaleren Straßen und den strikten Tempolimits, dessen Missachtung übrigens sehr teuer werden kann.

 

 

Idyllische Häuser in Aarhus

Idyllische Häuser in Aarhus

Es gibt in Dänemark nur vier bis fünf Großstädte. Hier konzentriert sich die Mehrheit der Bevölkerung in Form von extremen Ballungsgebieten, die weiter wachsen. Damit die Mobilität downtown nicht zusammenbricht, setzen die Bürger von Kindesbeinen an auf das Fahrrad. In Kopenhagen gibt es eine eigene  Radfahrkultur, die sich als visionäres Vorbild in anderen Ländern “Copenhagenize” nennt: Weg von der autofreundlichen Innenstadt, hin zum Fahrrad und lebensfreundlicheren Mobilität. In Aarhus sahen wir auf einer Einfahrstraße in die Innenstadt einen Radfahrzähler:

 

 

Modernste Architektur in Aarhus

Die Signalanlage zählt im Jahr 250.000 Radfahrer oneway. Das sind auf beiden Spuren dann knapp 1.400 Autos weniger: Pro Tag – allein auf einer einzigen Hauptstraße! Während man in Deutschland oft auf ähnliche Radfahrzielgruppen und wenige Pendler trifft, sahen wir in Aarhus ein wesentlich diversifizierteres radelndes Publikum: Mütter mit drei Kindern auf modernen E-Transporträdern, schlanke Büromenschen im Anzug auf schicken Fitnessbikes, auffällig modisch gekleidete, junge Leute auf Vintage-Rennrädern, Arbeiter in Berufskleidung und viele ältere Menschen in sportlichem Neon-Trikot auf Rennrädern.

 

 

Rennrad fahren in Dänemark

Rennrad fahren am Wochenende

Das Verkehrssystem mit vielen Radfahrer-Innen funktioniert in Dänemark offensichtlich sehr gut. Im Gegensatz zum Autofahrer-Lieblings-Deutsch-Land kann man da schonmal vor Neid erblassen. Es könnte auch in Deutschland alles so einfach für Radfahrer-Innen sein, wenn die Verkehrspolitik zusammen mit den Kommunen wirklich wollten. In der Summe sind es die vielen Kleinigkeiten, die das Radfahren in Dänmark so viel attraktiver machen als bei uns. Allein der langsamere Verkehr mit maximal Tempo 80 Km/h auf Landstraßen wie in Frankreich macht ein entspannteres Miteinander zwischen Pkws und Radlern möglich.

 

 

Tipps für Radtouren in Dänemark

Möwen schwimmen in der kalten Ostsee

Hunderte von Möwen fliehen vor uns am Strand in die dänische Ostsee

Wir hatten uns mit dem Klima Mitte bis Ende September bei der Auswahl unserer Fahrradkleidung etwas vertan. Midjütland ist im Spätsommer schon wesentlich kühler als Bielefeld, insbesondere der kalte Wind machte uns bei 14 Grad trotz Sonne zu schaffen. So blieb es auch wegen einer Verletzung meiner Partnerin bei kleineren Fahrrad-Ausflügen von 20 bis 30 Kilometer Länge rund um Dyngby. Neben etwas wärmerer Kleidung hätte ich gerne meinen Fahrradhelm benutzt, wie zuhause auch. Es gibt in Dänemark keine Helmpflicht für Radfahrer, aber ohne fällt man schnell als unprofessionell auf, auch wenn sich der Autoverkehr netterweise wesentlich defensiver als in Deutschland verhält. Ein Fahrradhelm sorgt in dänischen Gefilden einfach für mehr Integration – auch als UrlauberIn.

Dänischer Fischburger

Ein Fischburger mit Remoulade

Tipp: Die Lebensmittelkosten sind in Dänemark bekanntlich höher als in Deutschland, das gilt insbesondere für Süßwaren, Alkohol und auch für Restaurantbesuche. Alles andere ist etwas teurer. Schlau ist es also die gewünschten Genussmittel einfach selbst für den Eigenbedarf mitzubringen. Wie z.B. ein paar Flaschen guten Wein.

Auf dem Land gibt es oft keine Fahrradwege, sondern schmale Straßen ohne Fahrbahnmarkierung, die aber wenig befahren sind. Für zwei sich nähernde SUVs wird es dann sehr, sehr eng. Ein Ausweichen auf den unbefestigten, oft schmutzigen Randstreifen ist unumgänglich.

 

Radtour auf schmalen Straßen in Dänemark

Radtour auf schmalen Straßen

Radfahrer werden aber immer mit respektvollem Abstand überholt. Kurzum: Diese kleineren Straßen lassen sich als Radler gut ertragen. Wer in der Dunkelheit fährt, sollte allerdings unbedingt auf gute Beleuchtung und Signalkleidung achten. Ältere Menschen radeln hier sicherlich nicht aus Spaß in reflektierenden Neonklamotten rum. Neben dem kalten Wind gab es noch eine zweite Hürde, mit der wir unvorbereitet nicht gerechnet haben: Obwohl es keine großen Anstiege gibt, das Land ist recht hügelig. Selten geht es zweidimensional geradeaus wie in Schleswig, sondern immer bergauf und bergab. Die Landschaft erinnerte uns etwas an Pommern mit weniger Bewuchs.

 

Fahhrräder am dänischen Strand

Mit dem Rad direkt bis an den Strand

Zumindest eine einfache Gangschaltung ist also sinnvoll. Das beste Fahrrad für Profis ist sicherlich ein Gravelbike bzw. robustes Rennrad, allein schon um den Wind als Bremse zu minimieren. So radelt man genußvoll auf glattem Asphalt zwischen den Feldern, Seen und dem Meer mit kurzen Unterbrechungen auch mal über Schotterstraßen, die es bei uns so nicht mehr gibt. Teilweise kann man so direkt auf den Strand fahren. Ob das in der Hauptsaison gerne gesehen wird, kann ich nicht beurteilen. Wer auf Dänemarks breiten Stränden herumfahren will – dies ist teilweise sogar für Pkws erlaubt – benötigt natürlich breite Reifen für den Sand.

 

 

Nimbus Motorradmuseum in Horsens

Nimbus Museum in Horsens

Es gibt ein paar Verhaltensregelen im Verkehr, die anders sind als in Deutschland: Wer auf dem Drahtesel anhält, hebt vorher den rechten Arm (auch deutscher Staatsbürger müssen das ausnahmsweise tun;) Wir haben das mehrfach beobachtet, es wird tatsächlich so gemacht. Menschen die über einen Zebrastreifen wollen, müssen warten, bis der Verkehr vorbei ist! Gehen Sie an Zebrastreifen also nicht sofort in die Eisen wie in Deutschland. Wenn Ihnen jemand hinten auffährt, trifft Sie oft eine Teilschuld! Für Radfahrer-Innen ebenfalls sehr wichtig zu wissen: Links abbiegen wie bei uns mit der ausgestreckten Hand in fließendem Verkehr ist unbekannt und verboten. Man muss mit dem Rad anhalten (Hand heben), warten bis der Verkehr vorbei ist und darf dann erst die Straße links überqueren. Bei Ampelanlagen muss man auf die Grünphase der Fußgänger- bzw. Radfahrer-Ampel warten, die Straße darf also nicht durch einfaches Einfädeln als Linksabbieger genutzt werden. Das ist natürlich alles andere, als fortschrittlich für Radfahrer, sondern stammt aus der Zeit des Verkehrsunterrichts für Schulkinder – der siebziger Jahre. Auf einer deutschsprachigen Fahrrad-Website habe ich bereits geäußerte Kritik gefunden, dass sich der dänische Staat schon lange auf den Lorbeeren der einst geschaffenen fahrradfreundlichen Infrastruktur ausruht und jetzt aktiv kaum noch etwas für Radler tut.

 

Fahrbahnmarkierungen in Form von weißen Dreiecken an Kreuzungen bedeuten auch ohne gültiges Verkehrszeichen: Vorfahrt achten! Überhaupt ist uns aufgefallen, dass man in Dänemark gefühlt mit einem Zehntel von Verkehrszeichen, überflüssigen Stangen mit Zusatzhinweisen und Signalanlagen auskommt. Und siehe da: Denen, die es gibt schenkt man dann auch höhere Beachtung. Die Hälfte des Schildbürgerparks könnte man bei uns in Deutschland locker abbauen…

Radfahren in Aarhus

Radfahrfreundliche Straßen in Aarhus

Auch mit dem Auto sind ein paar Dinge zu beachten: Das Fahren mit Abblendlicht oder Tagfahrlicht ist eine 24h-Pflicht. Und dann wäre da noch die Sache mit dem Parken: Anders als in Deutschland gibt es viel weniger Parkplätze. Und die, die es gibt sind so gut wie immer zeitlich reglementiert. Seit 2016 wird Parkraum im Staate Dänemark nun gesetzlich und gewinnbringend streng kontrolliert.  Parken Sie also immer mit Parkscheibe – auch auf dem “freien Parkplatz” am Museum, sonst wird es teuer. Der Zusatz unter dem P-Schild

  • “2 Timer” bedeutet: Zwei Stunden mit Parkscheibe,
  • “3 Timer” drei Stunden mit Parkscheibe usw.

Oft gibt es Zusatzbeschreibungen in dänischer Sprache, die man als Tourist überhaupt nicht versteht. Ignorieren ist leider ganz falsch, wir haben uns mit der Google-Translate-App die Zusätze als Foto live übersetzen lassen, denn sonst wird es schnell ziemlich teuer. Evtl. ist übrigens auch die Anschaffung einer original dänischen Parkscheibe sinnvoll. Man bekommt sie in Autobahn-Tankstellen oder im Onlineshop per Briefversand.

Google live Übersetzung von dänischem Parkschild

Google Translate Live Übersetzung von dänischem Parkschild

Viele Supermarktparkplätze werden von privaten Parkraum-Verwaltungen streng kontrolliert. An der Einfahrt wird kurz darauf hingewiesen. Allein wegen dem Einsatz internationaler, statt dänischer Parkscheiben hat es laut Internet viele Strafzettel an Ausländer gehagelt, obwohl die Benutzung ausländischer Parkscheiben laut dänischem Gesetz ausdrücklich für Gäste erlaubt ist. Wenn Sie die Parkregeln nicht verstehen, weil Sie sie nicht lesen können, meiden Sie solche Plätze ganz. Machen Sie zumindest ein Beweisfoto mit Ihrer Auto, der Parkscheibe, der Uhrzeit und parken Sie nie ohne. Bei einem Knöllchen können Sie davon ausgehen, dass Sie die Strafe auch in Deutschland zahlen müssen. Zu beweisen, dass Sie selbst nichts dafür konnten wird dann wahrscheinlich sehr anstrengend. Tipp: Parken Sie auf Supermarktplätzen mit Parkraumbewirtschaftung und Hinweisschildern am besten gar nicht, sondern gehen Sie einfach ein Stück zu Fuß. 

 

 

Straßenverkauf an Fahrradtouristen

Straßenverkauf an Fahrradtouristen u. Wanderer auf Vertrauensbasis

Tankstellen sind (außer an Autobahnen) übrigens nur selten mit Personal besetzt. Die  Zapfsäulen funktionieren mit Geldscheinen oder natürlich mit Geldkarten. Kraftstoffe sind ebenfalls teurer als in Deutschland. Vor der Grenze nochmal volltanken ist also schlau. Mit dem Fahrrad und einem Rucksack oder Packtaschen gibt es diese Probleme natürlich nicht, dafür liegen die Raststätten für Radler wie gesagt recht weit auseinander. Interessanterweise sind Zigaretten und Tabak in Dänemark noch relativ günstig, da der Legende nach sich die Königin höchst persönlich wohl gerne mal eine ansteckt. Da raucht das Volk dann wohl gerne mit, denn es liebt seine Königin.

 

Dänische Handwerkskunst und Souvenirs

Schaufenster mit Handwerkskunst und Souvenirs

Wir werden mit Fahrrädern sicherlich nochmal wiederkommen, auch wenn die Nachsaison kühl und windig war. Der Wind kam übrigens fast immer von Westen übers Land. Radelt man die Küste rauf oder runter, so äußert sich dies in Form von Seitenwind. Morgens schien oft die Sonne und Nachmittags zog es sich zu. Geregnet hat es praktischerweise oft nachts, trotzdem ist Regenbekleidung – nicht nur beim Radfahren – natürlich sinnvoll. Die Dänen sind sehr nett, sprechen fast alle gutes Englisch und sind sehr hilfsbereit. Bargeld gibt es übrigens kaum noch, alle Zahlvorgänge gehen über EC- oder Kreditkarte. Beides funktioniert problemlos, allerdings benötigt man Münzen für Einkaufswagen, Garderobenschrank oder im Museum.

 

 

 

Dänische Museen und Ausstellungen

Radfahren in Dänemark ist eigentlich die Schokoladenseite. An Regentagen haben wir uns einfach ins Auto gesetzt, ein Museum besucht und waren jedes Mal total begeistert. Das geht natürlich auch mit dem Fahrrad, wenn das Wetter und die Kondition stimmen. Die Museen liegen alle in oder südlich von Aarhus. Ich empfehle maximal nur ein Museum pro Tag zu besuchen, da die Ausstellungen schon jeweils ein paar Stunden Zeit beanspruchen.
Aarhus selbst gilt mittlerweile als Geheimtipp statt der Massenmetropole Kopenhagen. Es ist die zweitgrößte Stadt Dänemarks direkt am Wasser und hat außer für Schnäppchenjäger kulturell, architektonisch und von der skandinavischen Atmosphäre her wirklich sehr, sehr viel zu bieten. Die etwas höheren Eintrittspreise sind durchaus gerechtfertigt, Sie dürfen überall frei fotografieren. Aarhus allein ist auch ohne Museen schon eine Reise wert. Die Stadt selbst kann übrigens hervorragend mit dem Fahrrad erobert werden. Aber zurück zu den dänischen Museen an Jütlands Ostsee. Empfehlen möchte ich besonders diese drei:

1. Moesgård Museum

Moesgaard Museum bei Aarhus: www.moesgaardmuseum.dk In einem spektakulären Gebäude ist die Evolution des Menschen im Raum Skandinavien ausgestellt. Zahlreiche Installationen, Multimedia und eine perfekte Dekoration überraschen die Besucher-Innen.

2. ARoS Aarhus Kunstmuseum

Aarhus Kunstmuseum ARoS

Das Aarhus Kunstmuseum ARoS: de.aros.dk Zu moderner Kunst gibt es laufende Sonderausstellungen und Installationen. Schon allein für die tolle Architektur lohnt sich der Eintrittspreis. Vergleiche mit Bilbao kommen nicht von ungefähr…

3. Industriemuseum in Horsens

Industrie-Museum Horsens

Das Industrie-Museum in Horsens: industrimuseet.dk Neben dem Motorenraum, der übrigens noch teilweise live betrieben wird, gibt es Werkstätten, Arbeiter-Wohnungen der letzten Jahrzehnte und das Nimbus Motorrad Museum. Das Zweirad-Museum selbst hat nur am Wochenende geöffnet. Eine Eintrittskarte gilt für alle Ausstellungen.

 

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