Um die Shimano Nexus-8 Nabe zu warten muss sie alle paar tausend Kilometer zerlegt- und in einem Ölbad gebadet werden. Bei Berufspendlern, Laternenparkern und Allwetterradlern noch öfter. Bei der wesentlich teureren Shimano Alfine Nabe sorgt ein permanentes Ölbad samt Ölwechselschraube dafür, dass das Öl ohne Demontage der Nabe bequem von außen gewechselt werden kann. Die Alfine ist dafür gegen Ölverlust abgedichtet. Auf einer versteckten, englischen Website entdeckte ich vor Jahren durch Zufall einen Bericht von einem fuchsigen Briten, der die Nexus-8 Nabe erfolgreich mit einer Perma-Ölfüllung samt Schmieröffnung nachrüstete. Inzwischen hatte ich mich an die jährlichen Nexus-Getriebe-Ölbäder meines Pendlerrads gewöhnt, aber diese Idee reizte mich. Außerdem hatte ich noch ein älteres Nexus-8 Hinterrad über, das ich eigentlich mit Winterreifen als zweiten Radsatz zum Pendeln zum Arbeitsplatz nutzen wollte. Aber der extrem harte Winter dieses Jahr samt Corona-bedingtem Homeoffice machten mir einen Strich durch die Rechnung.
Im kalten und verregneten Frühling 2021 habe ich mich an einem Nachmittag endlich aufgerafft, um meine alte Nexus-8-Nabe auf Ölbadschmierung umzubauen und damit technisch fast in den Stand einer Alfine zu befördern. Eigentlich ist der Umbau ganz einfach, allerdings hab ich ihn an einem eingespeichten 28-Zoll Rad mit einfachsten Mitteln und relativ unbedarft vorgenommen. Hier gab es dann doch ein paar Herausforderungen und Erfahrungen zu machen. Der Umbau ist also nichts für unerfahrene SchrauberInnen. Ich kann ihn nur dann guten Gewissens empfehlen, wenn eine zweite “Opfernabe” oder ein ganzes Nexus-Hinterrad zum Experimentieren zur Verfügung steht. Bei neuwertigen Fahrrädern mit gut laufender Nexus Nabenschaltung würde ich vom Umbau ohne triftigen Grund eher abraten. Für SchlechtwetterradlerInnen oder Technikfans, die die Lebensdauer Ihre alten Nexus-Nabe auf eigenes Risiko verlängern wollen, kann dieser Umbau eine sinnvolle Option sein.
Die Vorteile des Umbaus liegen auf der Hand: Die Nabe verschleißt durch ein permanentes Ölbad weniger, ist weniger anfällig für eindringende Feuchtigkeit, läuft dauerhaft leichter und sie erstarrt durch einfache Ölwechsel mit Spülöl nicht bis zum Exodus in ihrem eigenem Dreck. Selbst dann, wenn man die Nabenschaltung nicht abdichtet, sondern nur gelegentlich durch die Schmieröffnung mit frischem Öl spült und das überflüssige Öl danach wieder komplett ablaufen lässt…
Mein Nexus-Nabenumbau besteht aus vier Abschnitten:
1. Für die Schmieröffnung ein Loch in den Nabenkörper bohren und ein M6 Gewinde für eine Ölschraube schneiden
2. Ermitteln wieviel Öl die Nabe serienmäßig fassen kann ohne zu tropfen – und mit diesem Wissen dann
3. Die Nexus-Nabe an der Staubkappe der Ritzelseite gegen Ölverlust abdichten
4. Planen, wie zukünftige Ölwechsel funktionieren werden und was man dazu benötigt
Bitte beachten:
- Alle hier gegebenen Tipps habe ich nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt, aber:
- Ich hafte ausdrücklich NICHT für die Richtigkeit der hier gezeigten Anleitungen oder Tipps samt möglicher Folgeschäden.
- Dies ist eine reine Hobby-Website – Sie handeln auf eigenes Risiko!
Benötigte Teile und Werkzeuge: Als einziges Teil wird eine öldichte Linsenkopfschraube benötigt. Der Einfachheit halber entschied ich mich für die “Shimano Schraube mit Dichtung für SG-S700 / SG-S7001-11 Getriebenabe” – also der Original Alfine Dichtungsschraube mit O-Ring, die schon ab 2,- EUR käuflich zu erwerben ist. Weiterhin braucht man neben dem klassischen Werkzeug für die Demontage der Getriebeeinheit ein Gehäusedichtmittel wie z.B. “Dirko HT” oder ähnliches aus dem Motorradzubehör sowie minimale Mengen passendes Getriebeöl GL4 oder eben das teure Originale-Shimano-Nabengetriebeöl.
Zunächst wird die Nexus-Getriebeeinheit aus der Nabe genommen. Das Ritzel sowie die Halterung für den Schaltbowdenzug können sitzen bleiben (dachte ich jedenfalls zunächst…). Mehr Spaß macht der Umbau, wenn die Nabe vor der Demontage zumindest grob mit einem Tuch gereinigt wird. Insbesondere die graue Kunststoffdichtung hinter dem Ritzel muss beim Einbau fettfrei sein, da sie mit Silikon abgedichtet werden muss. Eine Anleitung zum Demontieren der Nexus samt erforderlichem Werkzeug finden Sie hier.
Nach dem Ausbau der Nexus Getriebeeinheit präsentiert sich diese noch in sehr guter Verfassung. Das neuwertige Getriebe hat seit dem Einbau erst max. 1.000 Kilometer gelaufen und stand seitdem trocken in einem ausgebauten Hinterrad. Deshalb werde ich in diesem Fall auf ein Ölbad verzichten.
Die eingespeichte Nexus Nabe SG-8R25 selbst ist von 2005. Auch sie hat innen keine sichtbaren Laufspuren, Schleifspuren oder Korrosion. Für die Positionierung der Schmieröffnung wähle ich den rauen, nicht polierten Bereich im Nabenmantel, damit die Ölschraube keinesfalls mit der Mechanik der Getriebeinheit in Berührung kommen kann. Innen gemessen sind das ca. 23-24mm bis zum Nabenende der Ritzelseite.
Auf der Außenseite der Nexus-Nabe übertrage ich das Maß an eine glatte Stelle ohne Höcker mit einem wasserfesten Filzstift. Auf einen halben Millimeter kommt es bei dieser Positionierung nicht an. Das M6 Gewinde muss lediglich mittig innerhalb der rauen Stelle in der Nabe positioniert werden.
Schmieröffnung für Ölschraube erstellen
Um ein senkrechtes Loch sauber in die Nabe zu bohren müsste ich das Rad eigentlich auspeichen. Dieser Aufwand ist mir für einen ersten Testballon aber viel zu groß und so versuche ich mein Glück mit einem mittelgroßen Akkubohrschrauber, den ich tatsächlich möglichst gerade gut durch die Speichen halten kann. Auch das klassische Gewindeschneiden muss so funktionieren, da ich kein Windeisen in den Speichen drehen kann. Als Gewindeschneider dient mir ein ganz einfacher Billigsatz vom Discounter. Ob das so funktioniert ist mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar.
Zunächst bohre ich ein 3mm-Loch vor. Dazu wähle ich beim Akkubohrschrauber die langsamere, aber starke Getriebeübersetzung, damit der Bohrer nicht so heiß läuft. Von der Leichtigkeit überwältigt bohre ich danach ein 5mm-Loch nach, damit der M6 Gewindeschneider “noch genügend Fleisch” hat. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Aluminiumlegierung, da beide Bohrer ein wirklich leichtes Spiel hatten.
Hier der eingespannte M6-Gewindeschneider im Bohrfutter des Akkuschraubers. In der Lehrwerkstatt der Metaller gäbs dafür sicher viel Ärger, aber aufgrund der minimalen Platzverhältnisse zwischen den Speichen wusste ich mir anders nicht zu helfen und war gleichzeitig bass erstaunt wie gut der Plan in der Praxis funktionierte.
Beim ersten Test des neuen Gewindes mit einer Dummy-Schraube stellte ich allerdings fest, dass mein “Durch-die-Speichen-Gewinde” doch ziemlich schief geraten war. Dies wird erheblichen Einfluss – oder besser gesagt Ausfluss – auf die Dichtigkeit der Ölschraube haben, denn der winzige O-Ring kann einen so schiefen Winkel der M6-Ölschraube wahrscheinlich nicht mehr ausgleichen. Das ist kein Weltuntergang, da sich Schrauben in ölgefüllten Gehäusen auch anders abdichten lassen, aber trotzdem ist es schade, da handwerklich nicht perfekt. Mit mehr Aufmerksamkeit oder dem Blick und den Händen von zwei Leuten wäre das Loch in der Nabe wahrscheinlich gerader geworden.
Ermittlung der richtigen Ölmenge für die Nexus Nabe
So sieht das erste Teilergebnis dann trocken aus: Die Ölschraube sitzt zwar fest, quetscht den O-Ring durch die schiefe Bohrung aber einseitig nach außen weg. Innen sitzt die Schraube perfekt bündig in der Nabe. Noch vor der Montage der Getriebeeinheit tausche ich den O-Ring gegen flüssige Dirko HT Gehäusedichtmasse aus, da das Gewinde samt Schraubenkopf so nicht dicht sein wird.
Eine große Frage stellt sich nun: Wieviel Öl kann ich sinnvollerweise in die Nexus-Nabe füllen ohne dass es wieder heraus läuft? Meine Hoffnung bestand in der geringen Ölwechselmengenangabe der Alfine-Nabe von 25 Milliliter Öl. Das entspricht ungefähr der Menge von knapp 2-3 Esslöffeln. Auf der britischen Website des Tüftlers fand ich die sinnvolle Angabe von gut 10ml Öl als Dauerfüllung. Bei 25ml Getriebeöl leckte die Nabe nach stundenlangem Stehen des Fahrrads trotz Abdichtung an der Ritzelseite. Klar ist auch, dass man das Rad auch bei kleiner Ölmenge ohne Ölverlust nicht mehr lange auf die Seiten legen kann.
Stellt man das Rad leicht schräg auf den Seitenständer, läuft das Öl in die baulich hoch geschlossene Seite der Nabe und bleibt dicht. Lehnt man das Fahrrad dagegen an die Wand der Kettenseite läuft es genau wann heraus? Und was passiert bei schneller Fahrt, wenn es durch die Zentrifugalkräfte nach außen auf das Nabeninnere geschleudert wird? Ich probiere es aus.
Erschreckenderweise reicht schon die Menge eines einzigen Teelöffels aus (ca. 5ml), um bei geradem Stand oder während der Fahrt aus der Nabe auszulaufen. Damit hatte ich nicht gerechnet, denn dieser eine Teelöffel wäre ungefähr die Mindestmenge, um alle beweglichen Teile der Nabe ölfeucht zu halten. Von einem richtigen Ölbad könnte man aus meiner Sicht erst ab 10ml sprechen. Eben genau der Menge, die auch der Brite als maximal alltagstauglich ermittelt hat. Das bedeutet, das die Staubkappe der Nabe an der Ritzelseite abgedichtet werden muss.
Abdichtung der Nexus-Nabe an der Ritzelseite gegen Ölverlust
Abdichtungsidee für das Dauer-Ölbad als “Ölsumpfschmierung” der Nexus Nabe: Auf der Ständerseite ist die Nabe hoch geschlossen. Auf der Ritzelseite ist der Alukorpus aber komplett geöffnet. Bei der Fahrt wird das Öl durch die Zentrifugalkraft nach außen an den Nabenkorpus geschleudert. Deshalb muss nun die Staubkappe auf der Kettenseite sorgfältig abgedichtet werden. Die Kunststoffkappe ist nicht so hoch geschlossen, hier wird das Öl eher auslaufen. Steht das Rad geneigt auf dem Fahrradständer kann also bauartbedingt weniger passieren, als wenn das Fahrrad auf der Kettenseite z.B. stark geneigt an eine Wand gelehnt wird.
Die Dichtung der Staubkappe an der Ritzelseite und die Dichtungsnut in der Nabe werden mit Bremsenreiniger entfettet. Dieser Schritt ist wichtig, damit die Gehäusedichtmasse ihren Zweck erfüllen kann. Hinweis: Da die Staubkappe mit der Nabe quasi leicht verklebt wird, lässt sie sich nicht mehr so leicht lösen. Oder anders gesagt: Die Getriebeeinheit kann in Zukunft nicht mehr so leicht aus der Nexus-Nabe entfernt werden. Wird sie entfernt, muss das alte Dichtungsmaterial vor dem erneuten Abdichten sorgfältig entfernt werden. So einfach zerlegen und ölbaden wie vor dem Umbau geht dann leider nicht mehr.
Nach der Reinigung habe ich vorsichtig “Dirko HT” auf die Staubkappe aufgetragen. Die Dichtmasse zieht relativ schnell an und muss daher zügig an die richtige Position im Nabengehäuse gebracht werden. Auf der britischen Website wurde zum Abdichten übrigens Isolierband oder ähnliches Tape von außen benutzt, um den Kunststoffdeckel öldicht zu bekommen. Mir ist allerdings schleierhaft, wie der Autor das Band so schön faltenfrei um Nabe und Deckel im Winkel geklebt hat, um die Fuge zu dichten. Evtl. hat er die Bauteile vorher angewärmt.
Dabei darf keine Gehäusedichtmasse in das Kugellager gelangen, da die Nabe mit Silikonbrei nicht mehr leicht läuft. Das ist auch der Grund, warum ich das Kugellager nicht mit dem Fett eingestrichen habe: Die Dichtungsmasse und das Fett sitzen einfach zu eng aneinander. Ich war diesmal zu faul: Entfernt man das Ritzel, kann natürlich auch die Staubkappe abgenommern werden und die Trennung von Schmiermittel und Dichtmasse wird erheblich einfacher. Hinterher ist man eben immer schlauer! Die Dichtmasse ist sehr farbintensiv und erzeugt auch beim Abputzen eine ziemliche Schweinerei. Andere Fabrikate in Grau oder Schwarz sind an dieser Stelle optisch sicherlich besser geeignet, wie z.B. Hylomar…
Das Ergebnis: Die fertige Nexus-Nabe mit Dauerölfüllung
Abschließend habe ich die Nabe wieder zusammengebaut und die überflüssige Gehäusedichtung abgewischt. Der Umbau dauerte bei mir ca. zweieinhalb Stunden, aber ich hatte ja keine Anleitung… Mein Ziel ist es die Nabe mit weiteren 5ml Öl zu befüllen und dann mit der Gesamtfüllung von 10ml dauerhaft dicht zu halten. Zunächst schaue ich mir das Dichtigkeitsverhalten mit 5ml im stehenden Zustand an. Ein paar Ölflecken in der Garage wären sicherlich nicht so schlimm, aber wenn das Öl die Speichen entlang in den Schlauch fließt, entsteht ein sehr unerfreulicher Gummi-Öl-Cocktail, auf den ich unbedingt verzichten möchte. Wenn die Nexus-Nabe dauerhaft dicht hält, wäre das ein äußerst verlockender Aufschwung in den Shimano Alfine-Bereich. Und zwar fast zum Nulltarif.
Getriebeöl für Naben und Ölwechsel der umgebauten Nexus
Zum Ölwechsel benötigt man bei der Alfine eine handelsübliche Spritze, einen Auffangbecher, einen Aquariumschlauch mit Nippel und M6 Gewinde. Und natürlich 50ml des kostspieligen Shimano Spezial Nabenöls: Nachdem das Altöl über den Schlauch abgelaufen ist, wird die Alfine zunächst mit 25ml Frischöl gespült: Hinterrad am Montageständer durchdrehen, öfter alle Gänge durchschalten – oder eine Runde fahren. Dann wird das Öl wieder abgelassen und danach final nochmals mit 25ml Öl befüllt. Wer den jährlichen Shimano Alfine Ölwechsel günstiger als zu unglaublichen 70,- EUR Materialkosten haben möchte, kann z.B. das Rohloff-Set mit Shimano-Öl verwenden oder das günstige “Easybleed Ölpflege-Set” nehmen. Die Bewertungen bei Amazon dazu sind sehr gut. Unklar bleibt die empfohlene Verwendung des Original-Shimano-Öls. Ich persönlich habe mich für das Wagnis mit dem Motorradgetriebeöl eingelassen und fahre bisher gut damit.
Die Einzelteile des Sets kosten zusammen nur ein paar Euro, allerdings wird es wahrscheinlich schwierig an den M6 Schraubnippel für den Ablaufschlauch zu kommen. TüftlerInnen könnten dazu z.B. eine einfache “M6 Schlauchtülle” oder “M6 Gewindetülle” verwenden, die es z.B. aus Messing oder Kunststoff bei Ebay oder Amazon gibt. Ich habe derzeit noch keine hier, denn es geht auch ganz ohne Ablaufschlauch und Schraubnippel: Einfach ein Tuch unter den Ölablauf in die Speichen massieren und das Öl dort hinein laufen. Umweltfreunde schimpfen jetzt sicher, aber die verschwindend geringe Menge von 10ml Öl verjucht manch einer schon beim amateurhaften Fahrradkette ölen nebenher auf den Bürgersteig…
Für meine umgebaute Nexus-Nabe, die zur Wartung ja ursprünglich in ein Ölbad getaucht wird habe ich bisher zum tauchen und auch jetzt zum Befüllen mit den 10ml einfach normales Motorrad Getriebeöl SAE 80 GL4 (z.B. Addinol für MZ-Oldtimer) benutzt. Das Öl sollte nur NICHT speziell für Hypoid-Getriebe (GL5) sein.
Mit 5ml Öl war die Getriebenabe im Stehen auf beiden Seiten leicht geneigt schonmal dicht. Ich habe mir jetzt nach 48 Stunden eine Spritze in der Apotheke besorgt und weitere 5ml Öl eingefüllt. Das Hinterrad steht nun bereits mit aufgezogenem Reifen wieder erstmal für einen Dichtigkeitstest im Keller. Ergebnis: Im Stand ist es schon mal dicht.
Fazit nach der ersten Testfahrt
Am Wochenende habe ich dann bei zunächst strahlendem Sonnenschein eine Probefahrt mit der selbst gebauten Nexus-Permaölschmierung gemacht und kam nach 30 Kilometern Hausstrecke ziemlich nass wieder. Der Mai ist auch nicht mehr was er mal war… Erstes Fazit: Die Gänge schalten sich alle butterweich, selbst der vierte, klassische Problemgang der Nexus knackte nicht ein einziges mal und erzeugte auch keinen Leertritt, obwohl ich wirklich Gas gegeben habe. Die Nabe scheint öldicht zu sein. Einzig das Konuslager sollte ich noch ganz etwas weniger stramm einstellen, da sich die Pedalen beim Schieben noch etwas mitdrehen wollen. Diesen Effekt bekommt man meiner Meinung nach übrigens auch zumindest etwas in den Griff, wenn die Dichtkappe hinter dem Ritzel leicht einölt – aber ich wollte jetzt zu Beginn der Dichtigkeitsprüfung nach der Testfahrt natürlich kein einziges Öltröpchen außen sehen.
Mit einem aufgezogenen Winterreifen ist das nun das perfekte Wechsel-Hinterrad für die dunkle Jahreszeit. Interessant wird dann die Frage, wie sich das Öl bei kalten Temperaturen verhält. Probleme wird es nicht geben, denn ich kann es jetzt ja ganz einfach gegen dünnflüssigeres Winter-Getriebeöl austauschen… für mich als Pendler eine tolle Option. Und ein echter Bastelspaß, der diesmal etwas aufwendiger war…
Aktueller Stand: Mai 2021
Nachteile, die sich durch den Umbau der Nexus Nabe mit Ölbad ergeben können
- Liegt das Fahrrad z.B. beim Transport im Auto auf der Seite, wird wahrscheinlich Öl auslaufen
- Ein Ausbau der Getriebeeinheit wird durch den mit Silikon verklebten Dichtring an der Ritzelseite schwieriger, die Nabe muss danach neu abgedichtet werden
- Das Bohren eines geraden Lochs in den Nabenkörper erfordert samt Gewindeschnitt eigentlich eine ausgespeichte Nexus-Nabe
- Der Bastelaufwand samt dem Risiko dabei Teile der Nabe irreparabel zu beschädigen ist relativ hoch
- Die Nabe muss permanent auf Öldichtigkeit überprüft werden. Laufen auch nur ein paar Tropfen in die Felge, müssen Reifen und Schlauch demontiert und penibel entfettet werden, da Öl dem Gummi schadet